Atemschutz-Notfalltraining

02.12.2023
Feuerwehr
Atemschutzausbildung

Brand eines Gebäudes, zwei Atemschutzgeräteträger verunglücken bei Löschmaßnahmen im Innenangriff. Jetzt heißt es schnelles Handeln und klaren Kopf bewahren, denn in solchen Situationen zählt jede Sekunde und jeder noch so kleine Fehler kann tragisch enden.

Atemschutzgeräteträger, welche zum Beispiel für Brände im Innenangriff eingesetzt werden, durchlaufen neben einer intensiven Grundausbildung jährlich mehrere Fortbildungen, nehmen an Workshops teil, dürfen keine Raumangst haben und müssen regelmäßig einen Belastungstest bestehen. Dies ist nur ein kleiner Auszug an Voraussetzungen für die anspruchsvolle Aufgabe. Trotz der intensiven Vorbereitungen für den Ernstfall, können nicht alle Risiken und Eventualitäten ausgeschlossen werden. So wurden zum Beispiel 2022 zwei Kameraden in Nordrhein-Westfalen bei einem Rollover (Rauchgasdurchzündung) verletzt.

Da im Regelfall bei einem Brandeinsatz mehrere Feuerwehren beteiligt sind und jeder Handgriff sitzen muss, wurde bei der Feuerwehr Bad Brückenau am vergangenen Samstag ein gemeinsamer Atemschutz-Workshop durchgeführt.  Neben Bad Brückenau haben Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehren Römershag, Zeitlofs, Oberleichtersbach, Schondra, Geroda, Riedenberg, Kothen, Weißenbach und Rupboden am Workshop teilgenommen. Hauptaugenmerk der letzten Ausbildungseinheit war das Retten verletzter Atemschutzgeräteträger mit Hilfe verschiedenen Rettungstechniken.

Ein Sicherheitstrupp, bestehend aus zwei Einsatzkräften, muss bei jedem Einsatz unter Atemschutz an der Einsatzstelle bereitgestellt werden. Sollte es aber zum Ernstfall kommen, würden diese zwei Personen schnell an ihre Leistungsgrenze stoßen. Aus diesem Grund wurde beim letzten Atemschutz-Workshop das Vorgehen in einer Staffel geübt. In diesem Fall würden vier Einsatzkräfte unter Atemschutz die Rettung der verunglückten Person und ein Gruppenführer die Koordination übernehmen.  Für die teilnehmenden Feuerwehren ist die Kombination zwischen Sicherheitstrupp und Vorgehen in einer Staffel eine gute Erweiterung, welche bei Notfällen die schnelle Rettung deutlich erleichtern kann.

Alle Feuerwehren haben das gleiche Ziel, die Ausrüstung kann sich aber unterscheiden.

Die Hauptaufgaben der Feuerwehr sollten jedem bekannt sein, dass Vorgehen kann sich aber trotz Normen und Vorgaben wegen verschiedener Ausrüstungsgegenstände der einzelnen Feuerwehren unterscheiden. Aus diesem Grund wurde ein weiteres Augenmerk auf die verschiedenen Schlauchpakete, Schlauchtragekörbe- und Taschen der teilnehmenden Feuerwehren gelegt. Schlauchtragekörbe sind mit Schläuchen und einem Strahlrohr für den Innenangriff vorgepackt und stehen dem Atemschutztrupp für den schnellen Einsatz griffbereit zur Verfügung. Mit dieser Maßnahme möchte man gewährleisten, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehren im Notfall auch mit fremden Materialien klarkommen.

Klare Unterschiede zur professionellen Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel (A.N.T.S).

Nicht alles aus der Welt der Berufsfeuerwehren ist auf eine Freiwillige Feuerwehr übertragbar. So setzen mehrere Berufsfeuerwehren die sogenannte Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel (A.N.T.S) ein. Da hinter der A.N.T.S. ein hoher regelmäßiger Trainingsaufwand steckt, die Teams perfekt eingespielt sein müssen und allein die Grundausbildung mehrere Wochen dauert, können von einer Freiwilligen Feuerwehr nur Ansätze der A.N.T.S übernommen werden.