Ausbildung Tunnelbrandbekämpfung

09.09.2022
Ausbilderschulung

Vom 05.09.2022 bis 10.09.2022 fand der erste Multiplikatoren-Lehrgang für die Bayerischen Feuerwehren entlang der ICE-Schnellfahrstrecke zwischen Hannover und Würzburg an der Staatliche Feuerwehrschule Geretsried und der International Fire Academy (IFA) in der Schweiz statt. Die dort ausgebildeten Multiplikatoren sollen Einsatzkräfte an den Standorten der jeweiligen Feuerwehren für Einsätze in Tunnelanlagen vorbereiten.

Unter den 24 Lehrgangsteilnehmern aus den Landkreisen Bad Kissingen, Main-Spessart und Würzburg, sowie der Stadt Würzburg und der staatlichen Feuerwehrschule Geretsried, befanden sich auch unsere Kameraden Florian Dorn und Sven Gerhard. Ebenfalls aus dem Landkreis Bad Kissingen war der Kamerad Markus Ullrich (FF Zeitlofs) unter den Lehrgangsteilnehmern.

Los ging es am Montagmorgen, dem 05. September, an der Staatliche Feuerwehrschule Geretsried mit einem kurzen Theorieblock. Am Nachmittag wurden mit Planspielübungen die ersten Grundsätze bei der Tunnelbrandbekämpfung näher gebracht.

Der darauffolgende Tag begann mit Stationsausbildungen zu den Themenbereichen "Erkunden", "Brandbekämpfung", sowie "Suchen und Retten", in denen das praktische Vorgehen bei Tunneleinsätzen geschult und erläutert wurde.

Der Mittwoch wurde zum Verlegen nach Balsthal / Schweiz genutzt. Nach einer knapp sechsstündigen Fahrt wurde bereits am Mittwochabend die erste Lehreinheit im Taktikzentrum der IFA abgehalten. Dabei wurden den Lehrgangsteilnehmern mithilfe von umfangreich aufbereiteten Fallbeispielen und Planspielübungen die ersten Grundsätze bei der Tunnelbrandbekämpfung näher gebracht.

Am Donnerstag stand dann die erste praktische Einsatzübung (OVERTÜRE) an. Im weiteren Verlauf des Tages wurde von den Lehrgangsteilnehmern in verschiedenen Detaillektionen zu den Themenbereichen "Brandbekämpfung", "Suchen und Retten", sowie "Retten Spezial", das praktische Vorgehen bei Tunneleinsätzen vertieft. Am Donnerstagnachmittag wurde das Erlernte bei zwei weiteren Einsatzübungen gefestigt. Hier wurden die Lehrgangsteilnehmer in verschiedenen Szenarien zielgerichtet ausgebildet. Zudem erfolgte ein stetiges Heranführen an die körperlichen Einsatzgrenzen unter schwerem Atemschutz. Diese sollten jeweils für den Einzelnen bewusst wahrgenommen und ausgewertet werden, um die eigene physische Verfassung besser ein- und abschätzen zu können.

Am Freitag wurde den Lehrgangsteilnehmern bei den fünf Einsatzübungen „OVERRUN“, "SMOKE II", "AUGUSTA", "HELLFIRE" und "ALL IN ONE" nochmals alles abverlangt. Bei den Übungen mussten die Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz verschiedene Szenarien meistern. So mussten beispielsweise neben der Brandbekämpfung in den Simulationsanlagen auch Personen in der völlig verrauchten Tunnelröhre gesucht und gerettet werden.

Am Samstagmorgen ging es dann zurück in die Heimat. Hinter den Lehrgangsteilnehmern lagen sehr lehrreiche, informative, aber auch enorm anstrengende und lange Tage. Die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried organisierte und betreute den vom Freistaat Bayern finanzierten Spezial-Lehrgang bestens.